Das Waisenhaus - 12/2012
Picturehouse (2007)
Ausländische, Besonderes Interesse, Drama, Geheimnis, Horror, Thriller
In Sammlung
#282
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GesehenNein
9788496582354
IMDB   7.5
110 Min. Mexico / Deutsch
DVD  Region 1   16
Belén Rueda Laura
Fernando Cayo Carlos
Roger Príncep Simón
Mabel Rivera Pilar
Montserrat Carulla Benigna
Andres Gertrudix Andrés
Alejandro Campos Víctor
Geraldine Chaplin Aurora
Edgar Vivar Balaban
Regisseur
Juan Antonio Bayona
Produzent Guillermo del Toro
Belén Atienza
Autor Sergio G. Sanchez


Im Spanien der Gegenwart erwerben die 37-jährige Laura und ihr Mann Carlos, ein Arzt, ein abseits gelegenes Waisenhaus, in dem Laura vor 30 Jahren als Kind lebte, und spielen mit dem Gedanken, dieses wieder in Betrieb zu nehmen. Ihr adoptierter Sohn Simón weiß weder von seiner Adoption, noch ist ihm klar, dass er HIV-positiv ist. Für sein Alter nicht unüblich hat Simón, der oft bei Laura im Bett schläft, zwei imaginäre Freunde. In der rustikalen Villa lernt er bald sechs neue, wesentlich besorgniserregendere imaginäre Freunde kennen. An der Küste liegt ein stillgelegter Leuchtturm. Simón liest in diesen Tagen die Geschichte von Peter Pan, dem Jungen, der nie erwachsen wird, und behauptet, dass auch er selbst nie erwachsen würde, genau wie seine neuen Freunde.

Eine greise Sozialarbeiterin namens Benigna wird vorstellig, die mit ihrer Akte über Simón aufdringlich wird. Laura verweist sie des Hauses. Am selben Abend hört sie Geräusche aus dem Garten, wo sich jene alte Frau im Schuppen versteckt hat. Als Laura ihren Mann um Hilfe ruft, flieht sie. Als die beiden Anzeige erstatten wollen, stellen sie fest, dass im Ort keine Sozialarbeiterin namens Benigna registriert ist. Auch gelingt es der Polizei in den folgenden Monaten nicht, die Frau aufzuspüren.

Simón erzählt Laura, dass er mit seinen Fantasiefreunden eine Schnitzeljagd veranstaltet. Ziel des Spieles sei es, einen von den anderen versteckten "Schatz" zu finden, woraufhin man einen Wunsch freihabe. Zusammen mit seiner Mutter folgt er den von seinen Freunden ausgelegten Spuren, welche letztendlich zu der Schublade führen, in der sich die Unterlagen über Simón befinden. Simón behauptet, von der Adoption und der tödlichen Erkrankung von Tomás, einem seiner neuen Freunde, erfahren zu haben, was seine Mutter nicht glaubt, und nennt diese eine Lügnerin.

Als das Ehepaar am nächsten Tag die Eröffnung des Waisenhaus im Garten feiert, möchte Laura Simón aus seinem Zimmer zum Feiern holen, doch der weigert sich, da er seiner Mutter vorher noch das "Kleine Haus" von Tomás zeigen möchte. Der kurze Streit endet mit einer Ohrfeige für Simón, der daraufhin in seinem Zimmer bleibt. Als Laura später nach Simón schauen will, ist er nicht aufzufinden. Ein Kind mit einem Kartoffelsack über dem Kopf, und einem blauen Kittel, auf den Tomás gestickt ist, erscheint im Flur. Im Glauben, es sei Simón, will Laura ihm den Sack vom Kopf ziehen, doch das Kind sperrt sie im Badezimmer ein und verschwindet.

Simón wird trotz fieberhafter Suche im Haus und beim Leuchtturm weiterhin vermisst. Laura beginnt ein Art Spuken wahrzunehmen: Sie hört Geräusche wie Klopfen und Poltern und ist überzeugt, die Anwesenheit fremder Wesen zu spüren. Vor einer Selbsthilfegruppe behauptet sie, dass Simón noch lebe und nur von seinen Fantasiefreunden entführt sei.

In der Stadt - inzwischen sind 6 Monate vergangen - erkennt Laura an einem Fußgängerüberweg die mysteriöse Sozialarbeiterin, die einen Kinderwagen schiebt, wieder und ruft nach ihr. Als diese sich umdreht und zögert, wird sie von einem Rettungswagen überfahren. Carlos Reanimierungsversuche sind zwecklos. Im Kinderwagen findet Laura nur eine Puppe. Als die Polizei die Wohnung der Toten durchsucht, stellt sie Dokumente sicher, die belegen, dass Benigna vor vielen Jahren in dem Waisenhaus arbeitete, und dort heimlich ihren missgebildeten Sohn Tomás heranzog, der stets einen Sack über dem Gesicht trug. Zu der Zeit, als Laura das Waisenhaus verließ, spielten die Kinder dem entstellten Tomás einen Streich: Sie trieben ihn bei Ebbe in die Höhle bei dem Leuchtturm und nahmen ihm den Sack vom Kopf, um zu sehen, ob er sich trauen würde, herauszukommen. Tomás, der in der Höhle blieb, ertrank mit der Flut.

Laura ist verzweifelt. Neun Monate nach dem Verschwinden ihres Sohnes nimmt sie Kontakt zu einem Medium namens Aurora und (Pseudo-)Wissenschaftlern auf, die in ihrem Haus eine Séance durchführen. Es gelingt dem Medium nicht, Simón aufzuspüren und der zunehmend genervte Carlos verweist sie des Hauses. Aurora rät Laura, auf ihre innere Stimme zu hören und erzählt ihr, dass dem Tod nahe Menschen durchaus die Fähigkeit hätten, Geister zu sehen.

Laura, zunehmend besessen, Simón zu finden, entdeckt unter einem Fensterbrett die Puppen der fünf Kinder, die damals mit ihr im Waisenhaus lebten, und folgt den Spuren einer neuen Schnitzeljagd, die sie zu einem abgeschraubten Türknauf führen. Auf der Suche nach der dazu passenden Tür, findet sie in einem verbauten Ofen im Schuppen die Gebeine der fünf Kinder. Die Polizei ist überzeugt, dass Benigna damals Rache an den Spielkameraden ihres Sohnes geübt hat. Carlos möchte nach all diesen Vorfällen aus dem Haus wegziehen, doch Laura, die nicht akzeptieren kann, dass Simón tot ist, fühlt sich fast am Ende ihrer Suche angelangt. Sie überredet ihn, sie noch zwei Tage allein im Haus zurückzulassen.

Nach Carlos Abreise beginnt sie das Waisenhaus wie in früheren Zeiten einzurichten, um die damaligen Insassen hinaufzubeschwören: Sie montiert die Betten im alten Schlafsaal, deckt den Tisch, zieht das Kleid einer Kinderpflegerin an und schlägt die Glocke, was jedoch keinen Erfolg bringt. Erst als sie anfängt mit den Geistern Ochs am Berg zu spielen, erscheinen die Kinder und führen sie in eine Besenkammer, woraufhin sie wieder verschwinden. Als Laura den vor Tagen gefundenen Türknauf in ein Loch steckt, lässt sich eine bisher unbemerkte Tür öffnen, die in einen Keller führt. Dort war der geheime Unterschlupf des entstellten Tomás, wovon auch zahlreiche Kinderzeichnungen und Fotos zeugen.

Sie sieht ihren Sohn, der unversehrt und lebendig in einem Laken unter der Treppe liegt, und nimmt ihn in den Arm. Als das Haus zu dröhnen beginnt und vom Erdgeschoss her Kinderstimmen erklingen, fleht sie Simón an, nicht an die Geister zu glauben und ruhig zu bleiben. Durch dieses verzweifelte Leugnen endet der Spuk plötzlich und Laura steht allein im Halbdunkeln. Der Raum ist nun verfallen, das Laken, in das Simón vorher eingewickelt war, gleitet ihr aus der Hand. Sie entdeckt einen schon verwesten Kinderkörper auf dem Boden, mit Tomás Sack auf dem Kopf. Laura wird klar, was geschehen ist: Mit dem "Kleinen Haus" war der Keller gemeint, Simón hatte sich im Keller versteckt. Bei der Suche nach ihm hatte sie selbst aus Versehen die Tür mit Rohren aus der Besenkammer verkeilt. Das in der Nacht darauf gehörte Klopfen war das Trommeln ihres eingesperrten Sohnes, der laute Knall, als das Geländer unter ihm zusammenbrach. Ihr Sohn ist schon seit mehr als neun Monaten tot.

Sie trägt Simons Leichnam in den Schlafsaal, setzt sich mit ihm ans Fenster, nimmt eine hohe Dosis Beruhigungstabletten und nickt kurz ein. Sie wünscht sich, ihren Sohn zurück zu haben und erlebt durch die Überdosis Beruhigungstabletten eine Wahnvorstellung. Hinter ihr flammt der Leuchtturm auf, die Waisenkinder und Tomás gesellen sich lächelnd zu ihr. Simón, wieder lebendig, fragt, ob er aufwachen darf. Die wie Wendy Darling erwachsen gewordene Laura verspricht, bei den Kindern zu bleiben.

Zum Schluss sieht man Carlos den Tod von Laura, Simón und den Waisenkindern betrauern. Im Haus selbst findet Carlos ein Amulett, welches er seiner Frau geliehen hatte und lächelt zuletzt, als die Türen sich wie von Geisterhand öffnen.

Quelle: WikiPedia DE

Details der Edition
Serie TV Movie
Vertrieb Ocho y Medio
Edition erschienen 30.12.2007
Bildformat Fullscreen (4:3)
Tonspuren Stereo [Englisch]
Anzahl Discs/Bänder 1
Persönliche Details
Eigentümer Klaus Kiss
Kaufpreis 3,50 €
Links Movie Collector Connect
IMDB
TheMovieDb.org

Notizen
Movieman.de
Man mag es kaum glauben, aber der spanische Regisseurs Juan Antonio Bayona gab mit seinem dicht gewobenen Grusel-Thriller "El Orfanato" erst sein Kinodebut. Zuvor beschäftigte sich er hauptsächlich mit Musikvideos, was man anhand der schönen Kameraeinstellungen und Farbstimmungen des Filmes fast schon erahnen kann. Für eine erste Kinoproduktion landete er nicht nur bei Spannungsliebhabern sogleich einen Volltreffer - der Film wurde auf zahllosen Filmfesten ausgezeichnet. Dass als Produzent Regisseur Guillermo Del Toro ("Pans Labyrinth") seine Finger mit im Spiel hatte, verwundert da kaum, denn die Produktion glänzt nicht nur durch ihre Darsteller. In erster Linie sitzen Drehbuch, Optik und vor allem Schnitt. Fazit: Volltreffer in Kinderschuhen - da kann man sich auf alles Zukünftige freuen.
Moviemans Kommentar zur DVD: Das bewusst kühl ausgestattete und mit überhöhten Kontrastwerten versehene Bild gibt sich nicht nur optisch, sondern auch akustisch anspruchsvoll. Leise Szenen werden immer wieder von subtil gesetzten und in ihrer Wirkung sehr eindringlichen Effekten durchzogen. Das muss nicht immer laut ausfallen und klingt trotzdem effektvoll. Leider verzichtet die DVD, bis auf einen Trailer, auf Extras, was es der Gesamtwertung nicht leicht macht.