Alles, Was Wir Geben Mussten - 17/2016
DNA Films (2011)
Abenteuer, Drama, Romantik, Science-Fiction
In Sammlung
#628
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IMDB   7.2
103 Min. UK / Deutsch
DVD  Region 1   12
Carey Mulligan Kathy
Andrew Garfield Tommy
Izzy Meikle-Small Young Kathy
Charlie Rowe Young Tommy
Ella Purnell Young Ruth
Charlotte Rampling Miss Emily
Sally Hawkins Miss Lucy
Kate Bowes Renna Miss Geraldine
Hannah Sharp Amanda
Christina Carrafiell Laura
Oliver Parsons Arthur
Regisseur
Mark Romanek
Produzent Alex Garland
Andrew Macdonald
Autor Alex Garland
Kazuo Ishiguro
Kamera/Fotographie Adam Kimmel
Komponist Rachel Portman


Kurzbeschreibung
Kathy, Tommy und Ruth kommen in ein Internat in der englischen Einöde. Zunächst scheint es sich um eine gewöhnliche Bildungseinrichtung zu handeln, doch nach und nach kommen Zweifel auf. Weshalb werden die Lehrer Aufseher genannt? Und warum ist die Institution völlig abgeschottet von der restlichen Welt? Ganz allmählich dämmert ihnen die schonungslose Wahrheit, dessen Ausmaß nicht annähernd begreifbar ist: Sie sind aus einem ganz bestimmten Grund in diesem "Internat" und werden es möglicherweise niemals lebend verlassen.

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Heutzutage ruft man mutig zum Organspenden, bzw. Tragen eines Spenderausweises auf. Das Thema scheint, zumindest in fortschrittlich entwickelten Ländern, kein Tabu mehr zu sein, sondern mittlerweile sogar durchaus positiv besetzt. Davon, dass das Spenden von Organen aber schnell einen ganz üblen Beigeschmack erhalten kann, erzählt uns "Alles, was wir geben mussten". Die Protagonisten des Filmes können nicht selbst darüber entscheiden, ob sie ihre Organe spenden wollen oder nicht. Sie wurden als menschliche Ersatzteillager geboren, ja als Träger von Spenderorganen sogar gezüchtet. Das Drama mit Keira Knightley ("Fluch der Karibik"), Andrew Garfield ("The Social Network") und Carey Mulligan ("An Eduction") geht tief unter die Haut und erschüttert, dessen sollte man sich vorher bewusst sein, bis in die tiefsten Eingeweide. "Alles, was wir geben mussten" ist kein leicht zu ertragender Film. Die Stimmung ist trüb, den Figuren geht es schlecht. Man wandelt durch diesige Landschaften und unterhält sich über nicht gefundene Liebe und den nahenden Tod, der im Film als "Vollendung" bezeichnet wird. Dabei möchte das Drama doch eigentlich eine Liebesgeschichte sein. "Never Let Me Go", so der Originaltitel, portraitiert die tragische Leidensgeschichte von Kathy, die seit ihrer Kindheit in ihren Schulkameraden Tommy verliebt ist. Tommy wird aber nicht ihr Freund, sondern der ihrer besten Freundin Ruth. Zum einen Teil widmet sich der Film der scheinbar unbeschwerten Schulzeit der drei Kinder. Hier ahnt der Zuschauer noch nicht unbedingt, was das besondere an den Schülern des Internats von Hailsham ist. Der zweite Teil des Filmes dreht sich darum, dass die Herangewachsenen die Schule verlassen, aufs Land ziehen und zum ersten Mal Kontakt zur Außenwelt und anderen Menschen aufnehmen. Der dritte Teil des Filmes widmet sich den drei Figuren als Erwachsene. Man hat sich getrennt, jeder lebt sein Leben, doch Tommy und Ruth haben schon erste Organe gespendet. Hier finden alle drei wieder zusammen und gehen neue Paarungen ein. Eine zweite Chance, ein Ausweg scheint gekommen, doch als Zuschauer ahnt man längst, dass dieser Film keine Kompromisse eingeht. Die Stimmung bleibt bis zum Schluss erschütternd, ja geradezu grausam. Dass die drei jungen Menschen ihrem Schicksal, nämlich ausgeschlachtet zu werden, nicht einmal zu entkommen versuchen, macht es dem Publikum noch schwerer, einen Bezug zu den ihnen aufzubauen. Warum wehrt sich keiner, warum haut niemand ab, warum nehmen, Kathy, Ruth und Tommy ihr Schicksal einfach so ergeben hin? Gerade dies ist das Zermürbende in diesem besonders schwermütigen Drama. Die Hoffnungslosigkeit und die absolute Schicksals-Ergebenheit legen nicht nur offen, was mit Menschen geschehen kann, sondern auch, zu was Menschen fähig sind, mit anderen Menschen zu machen. "Alles, was wir geben mussten", der den gleichnamigen Roman von Kazuo Ishiguro verfilmt, sollte als Parabel verstanden werden. Zwar wirken die letzten Worte, mit denen der Film abschließt, ein wenig übersentimental, doch überträgt man sie, so kommt man zu der alles übergreifenden Weisheit, dass kein Mensch besser behandelt werden sollte als ein anderer. Es handelt sich um einen Film mit einer universellen Botschaft, der zwar stark auf die Tränendrüse zu drücken versucht, im Grunde aber doch kühl und distanziert bleibt. Fazit: Schwer zu verdauendes Drama, das mit poetischen Mitteln tief unter die Haut geht!
Details der Edition
Titel des Originals Never Let Me Go
Serie TV Movie
Anzahl Discs/Bänder 1
Persönliche Details
Eigentümer Klaus Kiss
Kaufpreis 3,80 €
Links Never Let Me Go at Core for Movies
IMDB
TheMovieDb.org